Display Für die Wandinstallation „Display“ wurde eine Platine mit einem Mikrocontroller-Schaltkreis entwickelt, die passgenau hinter ein standartisiertes Dot-Matrix-Bauteil montiert wird. Die einzelnen Module werden über zwei Drahtleitungen mit Strom versorgt und ein weiterer blanker Draht dient einer vernetzten Kommunikation der Displays, die untereinander Daten austauschen. Im Gegensatz zu den meisten Versuchsanordnungen, die erforschen, welche Strukturen sich aus der Definition von nachbarschaftlichen Verhältnissen ergeben (zelluläre Automaten), wird in der Wandinstallation „Display“ eine Modularität nicht simuliert. Jedes Display funktioniert tatsächlich autonom. Zwischen benachbarten Displays werden elektrische Impulse ausgetauscht, die sich zum Beispiel durch ein Berühren der unisolierten Drähte stören lassen. Während Dot-Matrix-Anzeigen, wie beispielsweise in Fahrstühlen, normalerweise erkennbare Zeichen produzieren, bilden die einzelnen Programme der Displays keine lesbaren, zeichenhaften Darstellungen ab. Erst durch längeres Beobachten lassen sich die Regelwerke erkennen, welche die Lichtpunkte steuern Das Projekt „Display“ besteht aus der „Display“-Hardware und der „Display“-Software. Beide Komponenten lassen sich in der Betrachtung voneinander trennen. Die „Display“-Hardware ist die Erfindung einer Plattform für Softwarekunst. Die „Display“-Software dagegen ist austauschbar, wodurch jedes Programm ein eigenständiges Kunstwerk darstellt. Das Verhältnis zwischen Hard- und Software wird irritiert, indem die LED-Displays entgegen der Erwartungshaltung des Betrachters nicht Träger von Information sind. Wir sind es gewohnt, auf derartigen Anzeigeelementen über möglichst eindeutige Zeichen Informationen zu erhalten, zu denen die Hardware den Kontext bildet. Die LED-Matrix der Arbeit „Display“ jedoch hat keinen solchen Bezugsrahmen. Der fehlende Informationsgehalt lenkt den Blick auf Hard- und Software des Displays, auf programmierte Struktur, Lichtimpulse, mediale Oberfläche und Blackbox. Hard- und Software werden in ihrer Bedeutsamkeit gegeneinander ausbalanciert, indem die offene Form der Wandinstallation die Darstellung ihrer Funktionsweise zum Thema hat. Der Blick wird von der Information zu Material und Technik gelenkt, die sie abbildet.
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