Performative Devices
Einleitung:
„Dieser Workshop ist eröffnet!“
Weitere performative Handlungen: „Hiermit Taufe ich dieses Schiff auf den Namen …“, „Es ist ein Junge“ (bei der Geburt) (Feminismusdebatte), „Game Over“
Definition von Pärformativität:
http://www.uni-potsdam.de/u/slavistik/vc/mike/discurs/perfor.htm
Zitat 1:
Was aber soll „performativ" heißen? Zur Erklärung sei erläutert: Der von Sprachwissenschaftlern aufmerksam rezipierte englische Philosoph J. L. Austin hatte „konstativ"-beschreibende Äußerungen („das Gemälde ist im Format quadratisch") von explizit „performativen" Sprechakten („hiermit schenke ich dir das kleine Bild") unterschieden. Konstative Behauptungen können wahr oder falsch sein, performative Äußerungen können unter bestimmten Bedingungen gelingen oder misslingen. Beispielsweise kann (oder besser darf) ich ein Ölgemälde nur verschenken, wenn ich im Moment der rechtmäßige Besitzer bin. Zentral scheint zu sein, dass performative Akte nicht primär Realität abbilden, sondern als Ereignisse die Realität verändern und neue, nicht zuletzt gesellschaftliche Fakten schaffen (vgl. Uwe Wirth, Hg.: Performanz. Zwischen Sprachphilosophie und Kulturwissenschaften. Frankfurt a.M., stw 1575, 2002).
Zitat 2:
Wir nennen unsere Arbeitsweise performativ, wenn »durch die Handlung entsteht«. Nicht die Darstellung der Handlung (wie etwa bei einer Tanz-Performance), sondern der Prozess, das Produkt und die Rahmenbedingungen der Produktion benötigen die performative Arbeitsweise. Oft werden durch die Anwesenheit von Publikum spezielle Rahmenbedingungen erzeugt. »sr-Möbel Tuning«,98
Der Begriff steht also nicht für Performanzartig!
Performative Devices sind Geräte, die in der Welt der Zeichen und Symbole über Displays oder Lautsprecher etwas kommunizieren, und dabei gleichzeitig zu konkreten Veränderungen in der „Wirklichkeit“ führen.
Beispiele:
Seats of Power - Spheres of Influence, Angela Bulloch
http://www.bundestag.de/bau_kunst/kunstwerke/bulloch
Real Life Project, Tatsuo Miyajima
http://www.tatsuomiyajima.com/html/project/1000.html
Corporate Fallout Detector, James Patten
1. Fragestellungen
Welche Geräte sind Performativ?
Kommunikationsmittel (Handy, E-Mail,…), Computerspiele, Wecker, …
Welche Funktionen, also Eingriffe in die Wirklichkeit währen wünschenswert?
Moralisch, gesellschaftlich, politisch, emotional, bequem, luxus, …
Welches allgemein bekannte Gerät ließe sich durch eine Modifizierung zu einem „Performative Device“ umbauen?
Welche Ideen gibt es für neu artige Geräte mit performativem Charakter?
2. Skizzen
1 Stunde Zeit für Doodles, Scribbles, Beschreibungen, Entwürfe und freien Austausch von Ideen.
3. Lötübung, Hardware
- Stromversorgung und zwei LEDs
- Taster, Lautsprecher und Sensor
- Serielle Schnittstelle
4. Programmierübung
- LED Animation mit Sound
- Tasten, Sensor Input
- kleine I/O Testanwendung
6. Planung zur Realisierung der Projekte
7. AVR Basics und Hintergründe
- Innere Struktur des AVR
- Lesen von Maschinen Code
8. Realisation (Löten, Programmieren, Gehäuse)
9. Abschlussausstellung