Video sculpture, Cologne 2003
Glass casing (45 cm x 38 cm x 70 cm)
Mirror
Acrylic paint
Push-button
Video projector
Electronic switch (Atmel Microcontroller)
Four videos are played on a DVD-player
Visiting a hairdresser is an everyday activity with the aim of varying and forming your individual appearance. Cutting hair is a cultural activity. In the work "Impulse Image Hairdresser" it was the ritualised process of washing, cutting, blow-drying, styling etc. which determined the structure of the video takes which show me in the process of having my hair cut. The video footage was compiled in four video sequences, three of which show the preparation and waiting. These sequences are played in a loop in the video sculpture, the order varied by a random generator. A push-button in the middle of the video image invites the viewer to approach the sculpture and activate it. If the button is activated the fourth video sequence of my hair being cut is played. It is only through the interaction of the audience that they can see how my appearance is changed. Whereas initially the player "performs" the work it is the viewer who determines the continuation of the activity and therefore the narration. The viewer provides the "impulse" for a performative reception. The work poses the question: "When do I feel the impulse to press the button? At what point in time do I want to interrupt the endless loop, provoke a change?" In the sculpture "Impulse Image Hairdresser" the genre of the self-portrait is investigated, in that a new form is found for it using electronic media. The footage is not recorded in a photographic or film studio but rather in a hairdressing salon. In this way a process, which is usually a preparatory step for a portrait - the cultivation of the outer appearance - becomes the actual portrait. This activity is coupled with the interaction of the viewer. The invitation to interact with the work disrupts the viewing of the video images, as the push-button which activates the fourth sequence is mounted in the middle of the screen. The large flashing button is an important part of the video sculpture not only because of its function but also because of its physical presence. The self-portrait is not produced by finding certain images (photos, videos) rather through a connection between its process of creation and a simple interactive functionality. This connection between the process of creation and the disruptive user interface questions the correlation between the self-portrait and the desire for feedback.
Der Friseursbesuch ist eine alltägliche Handlung
mit dem Ziel, das persönliche Erscheinungsbild, bei dem die Frisur eine
große Rolle spielt, zu gestalten. Das Haareschneiden ist ein fester Bestandteil
der Kultur. In der Arbeit „Impulsbild Friseur“ gab der ritualisierte
Ablauf mit Waschen, Legen, Schneiden, Föhnen usw. den Handlungsrahmen für
die Videoaufnahmen vor, in der ich mir die Haare schneiden lies. Das Filmmaterial
wurde in vier Videosequenzen zusammengestellt, von denen drei die Vorbereitungen
und das Warten zeigen. Diese Sequenzen werden in der Videoskulptur im „Ruhezustand“
endlos abgespielt, wobei ein Zufallsgenerator die Reihenfolge variiert. Das
Filmmaterial wird während des Betrachtens durch eine simple „random“-Programmierung
als eine endlose Sequenz abgespielt. Diese Form des Abspielens durch den DVD-Player
betont das jetzt und hier der Apparatur, man könnte sagen, der Player performt
die Videos. Von den Betrachtern wird dieses vom Zufall variierte Abspielen der
drei Videos jedoch schnell durchschaut, und somit als ein fest vorgegebenes
Reproduzieren des Haarschneidenes wahrgenommen. Das wichtigste Element der Arbeit
bildet der Taster in der Mitte des Videobildes. Er liefert den „Impuls“
zu einem performativen Rezipieren. Die Betrachterinnen und Betrachter werden
zu einer Aktion aufgefordert, treten diese an die Skulptur heran, um den Button
zu betätigen, kommt es ihrerseits zu einer äußeren Aktion. Die
Arbeit stellt die Frage: "Wann entsteht in mir der Impuls auf den Knopf
zu drücken?" Wird der Taster betätigt,
so wird die vierte Videosequenz abgespielt, in der die Haare geschnitten werden.
Erst durch die Aktion des Publikums wird diesem gezeigt, wie meine äußere
Erscheinung verändert wurde. In der Skulptur „Impulsbild Friseur“
wird das Thema(/die Gattung/das Motiv) Selbstporträt untersucht, indem
dafür eine neue Form in den elektronischen Medien gefunden wird. Die Aufnahmen
werden nicht in einem Foto oder Videostudio aufgenommen, sondern in einem Friseur
Salon, auf diese Weise wird ein Arbeitsprozess der normalerweise die Vorstufe
zu einer Porträtaufnahme bildet, das Kultivieren des äußeren
Erscheinungsbildes zum eigentlichen Porträt. Diese Handlung ist an die
Interaktion mit dem Betrachter gekoppelt. Die Aufforderung zu einem Feedback
stört die Betrachtung der Videobilder, da, der sie auslösende Taster,
im Zentrum des Screens montiert ist. Der große, blinkende Taster avanciert
nicht nur durch seine Funktion sondern auch in seiner physischen Präsenz
zu einem wichtigen Bestandteil der Videoskulptur. Das Selbstporträt entsteht
also nicht, indem bestimmte Bilder (Fotos, Videos) gefunden werden, sondern
durch eine zeichenhaft lesbare Verbindung zwischen seinem Entstehungsprozess
und einer ganz einfachen, interaktiven Funktionalität. Diese Zeichenhaften
Verbindung hinterfragt in wie weit ein Selbstporträt ein Streben nach einem
Feedback ist.